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Schädlinge an Obstbäumen erkennen & bekämpfen

Schädlinge an Obstbäumen erkennen & bekämpfen

Mit dem neuen Ferienhaus haben wir auch einen Garten übernommen. Wir hatten ihn zwar gründlich inspiziert und uns Gedanken gemacht, was wir mit ihm anfangen, trotzdem stelle ich bei der Gartenarbeit immer wieder überrascht fest, wie sehr er sich von unserem heimischen Garten unterscheidet. Es ist, als wenn wir uns erst kennenlernen müssten.

Fraßschäden als Anzeichen für Schädlinge

Meine Obstbäume zu Hause kamen aus der Baumschule, wurden bei uns gepflanzt und entwickeln sich seitdem ohne größere Beschwerden. Die Obstbäume im Garten des Ferienhauses sind teilweise recht alt und sehen irgendwie nicht alle so aus, wie ich mir das vorstelle. Das war mir bei den Besichtigungen nicht so aufgefallen, jetzt entdecke ich jedes Mal ein paar mehr verschrumpelte und löchrige Blätter – Panik!

Ich habe schon frühzeitig mit dem Vorbesitzer telefoniert und erst einmal eine kleine Schnellkunde bekommen, was Schädlinge und was Nützlinge sind. Auf jeden Fall müsse ich gucken, dass sich die Raupe des Kleinen Frostspanners nicht in die Bäume verirrt habe. Das seien glatte hellgrüne Raupen, die häufig feines Gespinst bilden und fressen können, bis alles kahl ist. Wenn ich winzige gelbe Larven fände (0,2 Millimeter groß, rund 200 auf einem Fleck), sei das auch gefährlich, weil diese zur meldepflichtigen San-José-Schildlaus gehören. Aber dann hätte bestimmt schon einer der dauerhaft ansässigen Nachbarn Alarm geschlagen.

Natürlichen und ernsthaften Befall unterscheiden

Gefährlich sollen auch bestimmte Wanzenarten sein, die Blattwanzen, die von nützlichen Wanzen jedoch kaum zu unterscheiden seien. Außerdem könnten noch der Blattfloh, die Gallmücke oder der Himbeerkäfer gefährlich werden, wie auch alle anderen Pflanzenläuse, wenn sie zuviel werden. Ich solle mir die Bilder im Internet ansehen und die Bäume beobachten, aber vor allem erst einmal Ruhe bewahren. In der Regel handele es sich um einen normalen Befall, der durch Vögel, Marienkäfer oder andere Schädlinge, die den bestimmten Schädling fressen, in der Waage gehalten würde. Nur wenn ich einen der genannten Superschädlinge identifiziert hätte oder im Sommer größere Blattschäden und auch Fruchtschäden feststellen würde, sei es an der Zeit, etwas zu tun.

Er nannte mir den Namen eines Nachbarn, der mir dann helfen könne. Dieser greife auch garantiert nicht voreilig zu chemischen Mitteln. Vielmehr versuche er es zunächst mit der Koffein-Methode (Kaffee auf Blattläuse sprühen) und bei Raupen mit einem biologischen Raupenspritzmittel aus dem Fachhandel. Damit habe man in der Nachbarschaft immer gute Erfahrungen gemacht. Auf Bi58 und andere “harte Sachen” müsse man sowieso erst verzichten, bis die Ernte vorbei sei. “Weiß ich doch”, sagte ich und bedankte mich für die Auskunft. Dass Chemie für mich nicht infrage kommt, hatte ich ihm eigentlich schon erzählt. Im Herbst werde ich auf jeden Fall vorbeugende Maßnahmen ergreifen, das heißt: befallene Triebe konsequent herausschneiden und Leimringe gegen den Frostspanner anbringen.