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Ein Baumhaus selber bauen – Tipps & Tricks

Ein Baumhaus selber bauen – Tipps & Tricks

Vergangenes Wochenende war ich bei meinem Kollegen Bernd eingeladen – nicht zum Feiern, sondern zum Arbeiten. Er plante nämlich ein Baumhaus für seine beiden Söhne. Eigentlich wollte er sich den schönen Kastanienbaum hinterm Haus nicht verschandeln, aber für stattliche Spielgeräte wie Trampolins, Rutschen oder Türme bietet das Grundstück zu wenig Platz.

Eisenträger als fester Halt

Also ging es in die Höhe: Mit gut sechs Metern bis hinauf zur Krone bietet die Kastanie zwar ausreichend Astwerk, um Balken anzubringen, damit der Baum aber statisch entlastet wird, hat Bernd vor einigen Wochen einen Eisenträger auflegen lassen. Sicher ist sicher. Der Träger hält die Grundplatte des Baumhauses und trägt somit alle Aufbauten. Er lastet zum einen auf dem Baumstamm und zum anderen auf einem gemauerten Pfeiler der Terrassenüberdachung. So freiliegend dient er auch als schneller Zugang zum Baumhaus. Ein bisschen Balancieren vorausgesetzt.

Bodenplatte aus Brettern und Kanthölzern

An der Seite von Bernd hatte ich nun die Aufgabe, die Bodenplatte, die Wände und das Dach des Baumhauses aufzubauen. Am Samstagmorgen ging es los. Die Söhne, drei und fünf Jahre, schauten uns zunächst zu. Für die Bodenplatte verwendeten wir keinen Rahmen aus Rundhölzern, sondern Restbestände von Fichtenholzbrettern, die Bernd beim Innenumbau des Hauses benötigt hatte. Sie hatten eine vernünftige Stärke und Breite (25 mm x 95 mm). Es wäre gut gewesen, wenn sie schon imprägniert gewesen wären. So muss das mit Pinsel und Öl nachgeholt werden.

Auf baumschonende Verankerung achten

Die Bodenplatte entstand, indem wir (noch am Boden) vier Kanthölzer (40 mm x 60 mm) querliegend auf eine Reihe von vier langen Brettern nagelten. Die Kanthölzer standen zu jeder Seite über. Dann zogen wir die Platte mit einem Seil hoch und hieften sie auf den Eisenträger. Von dort konnten wir sie vorsichtig in den Baum und sein Astwerk schieben, wo wir mit einer Kettensäge Platz schafften. Anschließend konnten wir weitere Bretter auf die querliegenden Kantholzriegel nageln und die Platte umdrehen. Nun hatten wir eine Art Floß, das fest mit dem Eisenträger verbunden werden musste, damit es nicht mehr von der Stelle kippte. Zu diesem Zweck verschraubten wir zwei weitere Kanthölzer seitlich in den Träger und danach die Platte von oben her in die Kanthölzer. Die Verankerung im Baum erfolgte mit Seilen, um die wir Schutzvlies wickelten, damit die Rinde geschont wird.

Wände ein- oder zweifach beplanken

Für die Wände stellten wir am Sonntagmorgen einen Rahmenbau aus Kanthölzern (40 mm x 60 mm x 140 bis 160 mm) auf. Danach wurden weitere der Fichtenbretter als Beplankung aufgenagelt. Bernds Zöglinge durften dabei erstmals auf die Plattform und halfen uns beim Messen, Sägen und Nageln. Fürs Erste haben wir die Beplankung einlagig gehalten mit einem Dehnungsabstand von 2 mm. Wenn sich das Holz mit der Zeit zusammenzieht, entstehen größere Ritzen. Werden sie zu groß, kann Bernd von innen her noch eine zweite Lage anbringen.

Dach aus Spanplatten

Für die Satteldachabdeckung verwendeten wir zwei Spanplatten, die auf drei Kanthölzern aufliegen. Die Kanthölzer liegen wiederum horizontal auf dem Rahmenbau für die Wände auf; das mittlere auf einer Höhe von 160 mm, die äußeren auf einer Höhe von 140 mm. Nach dem Verschrauben der Dachplatten haben wir Dachpappe aufgenagelt. Zum Schluss mussten noch zwei Fenster ausgesägt werden. Bernds Frau und die Kinder übernahmen am Sonntagnachmittag das Streichen.