Meine Freundin ist gerade dabei, ein wunderschönes Haus in der Lüneburger Heide zu sanieren, da ist natürlich einiges zu tun. Ich hatte Bettina schon damals beim Kauf meine Hilfe angeboten, ich kann sie zwar (leider) nicht immer vor Ort besuchen, aber häufig aus der Ferne mit Recherche helfen. Mitunter mit eigenem Nutzen: Diesmal wollte sie wissen, wann alte Heizkörper ausgetauscht werden müssen, und genau das wollte ich in Bezug auf die Heizkörper in unserer Stadtwohnung eigentlich schon lange wissen. Hier der Überblick:
Inhalt
Wann ist der Heizkörpertausch erforderlich?
- Die Heizkörper müssen ausgetauscht werden, wenn sie für den Betrieb an der neuen Heizung nicht geeignet sind. Das ist meist bei Wärmepumpenheizungen und bei Solarheizungen der Fall. Dann wird die ganze Heizungsanlage neu berechnet, es werden Heizkörper mit anderer Größe und anderer Leistung meist an anderen Stellen installiert. Das macht in der Regel ein Fachbetrieb, unter Umständen können bestimmte Eigenleistungen des Hausbesitzers mit eingeplant werden.
- Auch wenn nachträglich gedämmt wird und/oder neue Fenster eingebaut werden, muss der alte Heizkörper meist weichen. Denn auch hier muss die Heizung komplett neu berechnet werden, mit den oben beschriebenen Folgen. Wenn die neuen Heizkörper an den gleichen Stellen wie die alten installiert werden können, können hier eventuell Sanierungsheizkörper eingesetzt werden. Das sind Heizkörper, die dieselben Ausschlussmaße wie die alten Heizkörper haben. Der Austausch geht also schnell und problemlos über die Bühne, auch eine Eigenmontage nach Herstelleranleitung macht in der Regel keine Schwierigkeiten.
Wann lohnt sich der Heizkörpertausch?
- Wenn nur die Wärmebrücken, die die Fensternischen im Altbau häufig darstellen, durch Dämmung beseitigt werden, passt der alte Heizkörper nach der Dämmung nicht immer in den verbliebenen Raum. Dann müssen neue Heizkörper installiert werden, die entweder in die gedämmte Fensternische passen oder woanders montiert werden. Wenn davon Rohrleitungen betroffen sind, kann hier auf ein neues System umgestellt werden, dafür wird meist ein Fachmann beauftragt. Wenn nicht, können wieder Sanierungsheizkörper zum Einsatz kommen.
- Alte Rippenheizkörper, die häufig auch noch unansehnlich und zu groß sind, sollten unabhängig von anderen Baumaßnahmen ausgetauscht werden, wenn sie ein schlechtes Raumklima bewirken, weil sie mit einem hohen Konvektionsanteil arbeiten (bringt Staub, trockene Luft und kühlen Bodenbereich). Außerdem können neue Flachheizkörper eine bis zu 10 Prozent höhere Heizleistung haben, dann könnte entweder ein kleinerer Heizkörper gewählt werden oder bei gleicher Größe die Vorlauftemperatur des Heizungswassers abgesenkt werden, was auch Energie spart. Austausch: siehe Sanierungsheizkörper.
Alte Heizkörper behalten
Vielleicht geht es aber nicht um einen hässlichen, sondern um einen sehr schönen alten Heizkörper (wie bei Bettina)? Dieser kann unter Umständen bleiben, zum Beispiel wenn er lediglich eine neu installierte Heizung an Fußboden, Wand oder Decke unterstützen muss. Oder wenn die alten Heizkörper relativ großflächig sind, also behagliche Strahlungswärme abgeben, technisch in einwandfreiem Zustand sind und in der Regelung zum neuen System passen. Dann können die meist niedrigeren Temperaturen des neuen Kessels ausreichen, um die alten Heizkörper in wirtschaftlicher Art und Weise weiter zu nutzen.
Da Bettina schon zusätzlich eine Sockelheizung installiert hat, konnte ich ihr also die schöne Nachricht übermitteln, dass sie ihre wunderschönen Jugendstilheizkörper behalten und weiter nutzen kann – sie haben nämlich schon moderne Regelung!