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Mauerdurchbruch: 5 Schritte zum richtigen Fenster- & Türausschnitt

Mauerdurchbruch: 5 Schritte zum richtigen Fenster- & Türausschnitt

Ein Ferienhaus, aber die Küche oder andere Räume sind zu dunkel? Das ist ein echtes Problem. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, gewisse Wände zu entfernen und dort die Mauern zu durchbrechen. Doch das ist oftmals nicht so leicht und es gibt einige Dinge, die dabei zu beachten sind. Im Folgenden erfahrt Ihr alles, was Ihr wissen müsst – damit das Ganze auch zum Erfolg wird.

Schritte zu einem fachgerechten Mauerdurchbruch

Bevor Ihr Euch wirklich an die Arbeit macht, ist es wichtig, dass Ihr herausfindet, mit welcher Bausubstanz Ihr es zutun habt. Kommt es dazu, dass eine tragende Wand destabilisiert ist, kann das unschöne Folgen haben. Der gute Mann erinnerte uns daran, dass es besser ist, sich erst mit der Bausubstanz vertraut zu machen. Deswegen ist der allererste Schritt der folgende:

  • (1) Vor einem Mauerdurchbruch solltet Ihr feststellen, ob es sich um eine tragende Wand handelt. Manchmal ist ganz klar, dass es keine ist – bei jedem Trockenbau könnt Ihr natürlich so viele Löcher machen, wie Ihr möchtet. Doch achtet auf Verwechslungsgefahr: Dünne Mauern klingen zuweilen wie Trockenbau, sind aber tragend. Und natürlich kommt auch das Gegenteil vor, nämlich dass dicke Wände keine statische Funktion haben und fröhlich durchbrochen werden können.

Wenn es nicht um die Verbindungstür zwischen zwei Räumen, sondern um ein Fenster oder eine Tür nach draußen geht, habt Ihr es bei dieser Außenwand in aller Regel mit einer tragenden Wand zu tun. Selbst wenn sie nicht tragend sein sollte (kann bei einem Fachwerk oder Holzrahmenbau der Fall sein), hat sie zumindest eine aussteifende Funktion. Auch dann kann ein Durchbruch kritisch sein. Fragt im Zweifel lieber einen Statiker, bevor das Haus über Euch zusammenstürzt. Der Statiker macht Euch auf Wunsch auch eine ganz genaue Skizze, wo und wie Stützen anzubringen sind.

Überlager einlegen und verankern

Bei der normalen Ziegelwand zum Beispiel muss im Allgemeinen ein Überlager (auch Sturz genannt) oberhalb der Öffnung eingesetzt werden, das Loch wird auf diese Weise abgestützt. Hier wird also erst ein Schlitz bis zur Mitte der Mauer gestemmt, bevor das Loch für das Fenster gemacht wird. Der muss um etwa 30 cm breiter als das Fenster sein, da wird dann das Überlager eingelegt und im Mauerwerk verankert.

  • (2) Dann solltet Ihr erkunden, ob Ihr eine Baugenehmigung braucht, bevor Ihr den Bohrhammer in die Hand nehmt. In der Regel ist das nicht der Fall, aber es gibt eine Reihe von Ausnahmen, zum Beispiel bei einem denkmalgeschützten Haus. Feuerschutzrechtlich muss Euer Vorhaben ebenfalls unbedenklich sein. Brandschutzwände dürfen nicht immer einfach geöffnet werden und offenbleiben.
  • (3) Wenn der Sturz eingefügt ist, geht es ans Messen und Anzeichnen des eigentlichen Türausschnitts. Zuerst müsst Ihr die Dicke der Wand ermitteln, wenn Ihr diese nicht kennt. Danach kauft Ihr die Tür, und für die Maße dieser Tür wird dann der Wanddurchbruch angezeichnet. Wie viel Ihr hier zugeben müsst, erfahrt Ihr beim Kauf.
  • (4) Beim Fensterausschnitt ist es genauso. Erst geht es darum, das richtige Fenster für die gegebene Wand zu erwerben. Dann wird nach den mitgelieferten Maßen mit den erforderlichen Zugaben der Ausschnitt vermessen.
  • (5) Der Ausschnitt selbst wird dann mit dem Werkzeug vorgenommen, das der jeweiligen Wand gewachsen ist. Bei der Trockenbauwand reicht meist ein Trennschleifer. Beim Mauerwerk wird zuerst der Putz an der Durchbruchstelle entfernt. Dann werden die Konturen vorgefräst. Anschließend muss der Meißel ans Werk, heute als Elektro-Meißel oder Bohrhammer. Es geht auch mit der Schlagbohrmaschine, dann braucht Ihr aber ein wenig Geduld und Kraft.

Eine andere Lösung

Es werden auch spezielle Hartmetallsägeblätter für den nachträglichen Mauerdurchbruch angeboten. Diese Steinsägeblätter werden in eine handelsübliche Säge eingespannt und machen aus dem Elektrofuchsschwanz eine Steinsäge. Mit dieser könnt Ihr dann ganz schnell und vor allem sehr sauber die nachträgliche Türöffnung oder den Fensterausschnitt sägen.

Da für das Ferienhaus keine Baupläne mehr existieren, haben wir das Ganze erst einmal vertagt und werden demnächst einen Statiker befragen.

Sicherheit und Bauvorschriften

Sicherheit und Bauvorschriften sind zentrale Aspekte bei der Durchführung eines Mauerdurchbruchs in einem Haus. Ein solches Projekt birgt potenzielle Risiken, die durch Einhaltung geeigneter Sicherheitsprotokolle und gesetzlicher Bestimmungen minimiert werden können.

Sicherheitsaspekte

Ein Wanddurchbruch kann verschiedene Gefahren mit sich bringen. Zu den häufigsten gehören körperliche Verletzungen durch herabfallende Trümmer, elektrische Schäden durch unzureichend isolierte oder verlegte Leitungen und strukturelle Schäden am Gebäude, wenn tragende Wände ohne entsprechende Abstützung entfernt werden.

Um die körperliche Sicherheit zu gewährleisten, sollten Personen, die an einem Mauerdurchbruch beteiligt sind, geeignete persönliche Schutzausrüstung wie Helme, Handschuhe, Schutzbrillen und geeignetes Schuhwerk tragen. Außerdem sollte vor Beginn der Arbeiten eine gründliche Untersuchung der Wand auf verborgene Leitungen oder Rohre durchgeführt werden.

Gesetzliche Bauvorschriften

In vielen Ländern, so auch in Deutschland, gibt es strenge Bauvorschriften, die bei Wanddurchbrüchen eingehalten werden müssen. Diese Vorschriften dienen dem Schutz der öffentlichen Sicherheit und der Gewährleistung der Standsicherheit von Gebäuden.

Einige der wichtigsten Vorschriften beziehen sich auf das Entfernen von tragenden Wänden. Tragende Wände sind Bauteile, die das Gewicht des Gebäudes tragen. Das Entfernen oder Verändern dieser Wände ohne angemessene Unterstützung kann zu schweren strukturellen Schäden und sogar zum Einsturz des Gebäudes führen. Aus diesem Grund erfordert der Durchbruch einer tragenden Wand in der Regel die Zustimmung eines qualifizierten Statikers und die Einholung entsprechender Genehmigungen.

Auch das Entfernen von nicht tragenden Wänden muss sorgfältig durchgeführt werden. Diese Wände sind zwar nicht Träger des Gewichts des Gebäudes, aber sie können wichtige Leitungen oder andere strukturelle Elemente enthalten. In einigen Fällen kann das Entfernen dieser Wände ohne die Einholung einer Genehmigung nicht möglich sein.

Es ist wichtig zu betonen, dass die genauen Vorschriften von Land zu Land und sogar von Stadt zu Stadt unterschiedlich sein können. Es ist daher unerlässlich, sich vor Beginn des Projekts über die örtlichen Vorschriften zu informieren und alle erforderlichen Genehmigungen einzuholen.

Kosten und Budgetierung

Die Kosten eines Mauerdurchbruchs können erheblich variieren und werden von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Hier sind einige der Hauptfaktoren und Überlegungen, die in ein Budget für ein solches Projekt einfließen:

Arbeitskosten

Die Arbeitskosten sind oft der größte Kostenfaktor bei einem Wanddurchbruch. Dazu gehören die Kosten für qualifizierte Fachleute wie Bauarbeiter, Architekten, Statiker und Elektriker. Anzumerken ist, dass die Kosten von Region zu Region, von Unternehmen zu Unternehmen und sogar von Projekt zu Projekt unterschiedlich sein können. In einigen Fällen ist die Einholung mehrerer Angebote eine Möglichkeit zur Ermittlung der günstigsten Arbeitskosten.

Materialkosten

Die Materialkosten können ebenfalls einen beträchtlichen Teil des Budgets ausmachen. Diese Kosten umfassen die Materialien, die für den Durchbruch selbst und für die anschließende Renovierung benötigt werden, wie z.B. neue Verkleidungen, Farbe, Putz usw.. Auch hier können die Kosten je nach Art der verwendeten Materialien und der Größe des Durchbruchs erheblich variieren.

Genehmigungs- und Inspektionskosten

Um sicherzustellen, dass das Projekt den örtlichen Bauvorschriften entspricht, sind in vielen Fällen Baugenehmigungen und Inspektionen erforderlich. Diese Kosten werden oft übersehen, sind aber ein wichtiger Teil des Budgets.

Unvorhergesehene Kosten

Trotz sorgfältiger Planung können immer wieder unvorhergesehene Kosten anfallen, z.B. durch unerwartete Probleme, die während des Projektes auftreten. Es ist daher ratsam, im Budget einen gewissen Spielraum für unvorhergesehene Kosten einzuplanen.

Um ein Budget für ein Wanddurchbruchprojekt zu erstellen und zu verwalten, sollte zunächst eine gründliche Schätzung der zu erwartenden Kosten vorgenommen werden. Dies kann durch die Einholung von Kostenvoranschlägen von Fachleuten, die Ermittlung der Materialkosten und die Berücksichtigung der Kosten für Genehmigungen und Inspektionen erfolgen.

Sobald das Budget erstellt wurde, ist es wichtig, es während des gesamten Projekts zu verwalten und zu überwachen. Dazu gehört die regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung der Ausgaben, um sicherzustellen, dass sie mit dem Budget übereinstimmen. Änderungen oder Probleme, die zu zusätzlichen Kosten führen könnten, sollten sofort in Angriff genommen werden, und das Budget sollte entsprechend angepasst werden.

Beim Mauerdurchbruch gibt es einiges zu beachten

Ein Mauerdurchbruch ist ein wichtiger Bauprozess, der erhebliche Auswirkungen auf die Struktur und das Design eines Gebäudes haben kann. Die Entscheidung für einen Mauerdurchbruch sollte auf einer gründlichen Analyse der baulichen Gegebenheiten, der Kosten, der Sicherheitsaspekte und der gesetzlichen Bauvorschriften beruhen.