Kamin- und Schwedenöfen liegen seit einigen Jahren im Trend und sorgen bei den Herstellern für beachtliche Zuwächse. Um nur ein Zahlenbeispiel zu nennen: 2006 sprach der zuständige Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik von jährlich 250.000 bis 300.000 Neuanschaffungen. 2009 bezifferte das Bundesumweltministerium die Zahl der Einzelraumfeuerungsanlagen für feste Brennstoffe auf 14 Millionen.
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Bequem geht anders!
Das heißt, dass mittlerweile in jedem dritten Haushalt ein Kaminofen steht. Es gibt also mehrere Millionen Deutsche, die sich wieder wie zu Opas Zeiten damit abquälen, Holz oder Kohle zu bevorraten, sie per Hand oder im Korb zum Ofen zu schleppen und dann mit Streichholz und Feueranzünder in Brand zu setzen. Oft verbreitet sich dabei zuerst eine Rauchwolke im Zimmer, weil die Esse nicht sofort zieht. Und obendrein fallen Staub und Asche an, die mühevoll mit Kehrbesen, Sauger und Wischmob aus dem Wohnumfeld beseitigt werden müssen.
Tipps zum Beheizen von Schwedenöfen
Was ich hier so negativ beschreibe, empfinden überzeugte Kaminofenfans als Vergnügen. Und tatsächlich hat es etwas für sich, Heizen als Handarbeit zu betreiben und sich an den lodernden Flammen hinterm Sichtglas zu erfreuen. Doch wie bei allen praktischen Tätigkeiten gibt es auch beim Beheizen von Kamin- und Schwedenöfen gewisse Kniffe, die man kennen sollte. Denn so beschaulich die Feuerungsanlagen auch sein mögen, sie können eine Menge Ärger mit sich bringen, wenn sie falsch „bedient“ werden. An dieser Stelle oute ich mich als stolzer Besitzer eines Schwedenofens und möchte Euch folgende Erfahrungen weitergeben:
- Rauch tritt aus
Beim Anfeuern passiert es oft, dass der erste Rauch nicht abzieht, sondern durch die Ofentür in den Raum dringt. Man will eingreifen, muss dafür die Tür öffnen und es kommt noch mehr Rauch heraus. Was kann man tun? – Erste Frage: Ist die Klappe im Schornstein offen? Zweitens: Ist im Haus eine Ventilation im Gang? Diese stört den Abzug. Dritte Ursache: Im Schornstein ist zu kalte Luft, die den Abzug behindert. Man kann den Vorgang beschleunigen, indem man mit Papier eine hohe Stichflamme im Ofen erzeugt, die den Schornstein aufheizt. Vierte Möglichkeit: Der Schornstein ist vielleicht verstopft. Dann solltet Ihr das Feuer ausmachen und der Sache nachgehen. - Feuer kommt nicht in Gang
Hauptursache: Das Holz, die Kohle oder andere Brennstoffe sind feucht und kalt. Zweitens: Die Luftzufuhr ist verstopft. Möglicherweise durch zu viel Asche im Aschenbehälter. Eine dritte Möglichkeit ist wiederum eine laufende Ventilation im Haus, z.B. die Abzugshaube in der Küche. - Ofen wird nicht warm
Man unterschätzt die Menge von Brennstoff, die benötigt wird, bis der wärmende Effekt eintritt. Eine Ursache kann also ein zu kleines oder zu kurzes Feuer sein. Zweitens: Das Feuer entwickelt sich nicht gut. Meist liegt es daran, dass die Luftzufuhr nicht niedrig eingestellt wurde. - Glasfenster verdunkelt sich
Wahrscheinlich habt Ihr in diesem Fall das Holz zu nahe an der Tür gestapelt. Nun verdunkelt sein Rauch das Glas. Haltet einen Mindestabstand von etwa 10 cm. Zweite Möglichkeit: Das Holz ist feucht und verbrennt schlecht. Es entwickelt sich zu viel Rauch. Drittens wiederum: Zu wenig Luftzufuhr im Ofen. Natürlich verschmutzt das Glas auch bei normalem Betrieb. Zum Reinigen Spülmittel und Wasser auf Zeitungspapierfetzen geben und kräftig wischen. Festgebrannte Flecken vorsichtig mit einer Rasierklinge abkratzen. Alternativ einen Glas- oder Keramikreiniger verwenden. - Wärme lässt schnell nach
Im Winter muss ein Schwedenofen schon mindestens zwei Mal pro Tag befeuert werden, damit sich ein Wohnraum konstant aufheizt. Am besten, Ihr nutzt jeweils die Glut des vorherigen Feuers aus, um das neue zu entfachen. Ihr könnt das zweite Feuer gut mit größeren Holzscheiten über mehrere Stunden in die Länge ziehen. Vergesst nicht: Die Öfen speichern zunächst einen Großteil der Heizwärme und geben sie über die folgenden 24 Stunden nach und nach ab. Wenn kein Feuer brennt, sollten die Luftzufuhr und die Klappe im Schornstein geschlossen bleiben, damit die Wärme nicht zu schnell abzieht.