Bei der Renovierung des örtlichen Vereinsheims wurde für die Innenwände im Bereich des Treppenhauses und der Flure eine robuste und pflegeleichte Wandverkleidung gesucht. Die Wahl fiel auf Tonriemchen. Diese gebrannten Verblendsteine sind nicht nur langlebig, dekorativ und abwaschbar, sondern stärken zudem die Dämmung der Wände, was in den großen und so gut wie unbeheizten Durchgangsräumen ein weiterer Vorteil ist.
Inhalt
Die Verlegung vorbereiten
Das Verlegen der Riemchen erfolgte in Eigenleistung der Vereinsangehörigen. Dabei wurden die rohen Betonwände, auf denen vor der Renovierung eine Holzverkleidung saß, mit einem Betonschleifer zügig glatt geschliffen und anschließend mit einem selbst angerührten PVAC-Kleber grundiert. Zum Auftragen wurde ein Malerquast verwendet.
Nebenbei konnten die anderen Helfer bereits das Verlegen der Riemchen vorbereiten:Um die Anzahl für eine Reihe zu bestimmen, wurde die Wandbreite gemessen und dann durch die Breite eines Riemchens plus Fugenbreite (ca. 2 x 10 mm) geteilt. So konnten die ersten drei Reihen auf dem Boden ausgelegt werden, um den Farbverlauf abzustimmen. Damit die Riemchen ein gutes „Bild“ ergeben, sollten – wie beim Klinkern üblich – immer mehrere Pakete angerissen und beim Verlegen miteinander gemischt werden.Beim Auslegen der ersten Reihen ist außerdem zu entscheiden, auf welcher Seite und in welcher Reihe Riemchen geteilt werden sollen, damit der gewählte Mauerverband aufgeht. Wenn ein normaler Läuferverband gewählt wird, erfolgt die Teilung in der zweiten Reihe (und dann wieder in der vierten, sechsten usw.). Zum Schneiden der Tonriemchen genügte ein Fliesenschneider. Bei anderen Verblendsteinen muss ein Trennschleifer ran.
Als nächstes wurde die Anzahl der Riemchenreihen in der Höhe bestimmt. Dabei wurde die Wandhöhe durch die Riemchenhöhe plus Fugenbreite geteilt. Mit der Fugenbreite könnt Ihr etwas variieren, sodass in der Summe eigentlich keine Riemchenreihe halbiert verlegt werden muss. Sollte dennoch die Abschlussreihe nicht komplett passen, ist es auch möglich, die unterste Reihe als Rollschicht zu setzen oder einen Spalt lassen. Dieser wird später mit der Sockelleiste verdeckt. So ist es im Vereinsheim auch gemacht worden.
Riemchen verlegen / kleben
Die Verlegung erfolgt immer von oben nach unten:
- Die erste Reihe wird anhand einer vorangezeichneten, waagerechten Linie verlegt. Am besten, Ihr beginnt diese Reihe auf der rechten und linken Seite, ohne sie gleich zu schließen. Stattdessen ruhig noch drei, vier weitere Reihen darunter rechts und links mit den ersten Riemchen beginnen. So gewinnt ihr Sicherheit, was die Fugenabstände und die waagerechte Ausrichtung betrifft. Um die Fugenabstände einzuhalten, könnt Ihr entsprechend breite Hölzchen zuschneiden und als Abstandhalter einklemmen. Das haben wir uns im Vereinsheim aber gespart.
- Zum Verlegen wird ein spezieller Riemchenmörtel verwendet. Das Auftragen erfolgt mit Glättkelle und das Verschmieren mit einem Zahnspachtel (8 bis 10 mm), der es ermöglicht, dass beim Aufkleben der Riemchen die Luft aus dem Mörtel entweichen kann. Die Riemchen werden nämlich ihrerseits mit Mörtel eingeschmiert und dann aufgedrückt. Die Mörtelmasse dringt somit gleich in die Fugen. Ist ein erster Abschnitt verlegt, werden die Fugen mit einem angefeuchteten Flachpinsel geglättet. Überflüssiger Mörtel wird entfernt. Er kann in diesem Zustand noch mit einem Tuch oder Schwamm von den Riemchen abgewischt werden.
Riemchen verfugen
Das Verfugen der Riemchenwand ist der letzte Schritt. Dabei wird ein feiner Fugenmörtel in passendem Farbton verwendet und mit Fugeisen verschmiert. Diese Arbeit wurde im Vereinsheim zeitgleich mit der Verlegung an den nächsten Wänden ausgeführt. In kleineren Räumen kommt man sich dabei aber schnell ins Gehege. Da das Verfugen im Innenbereich keine dringende Arbeit ist, kann sie auch zu einem späteren Zeitpunkt erledigt werden.