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Einstielen von Besen, Spaten, Harke & Axt – Reparaturtipps

Einstielen von Besen, Spaten, Harke & Axt – Reparaturtipps

Neulich habe ich mir unsere Gartenwerkzeuge einmal vorgenommen und nachgesehen, was für die nächste Saison vorbereitet oder beschafft werden muss. Gefunden habe ich den Kopf einer Harke und einen Besen ohne Stiel, eine Axt mit gebrochenem Stiel und einen Spaten mit abgebrochenem Stiel.

Gebrochenen Harkenstiel ersetzen

Daraufhin habe ich mich kundig gemacht, wie diese Werkzeuge (neu) eingestielt werden. Am einfachsten war das bei der Harke, auf dem einsamen Kopf war der Durchmesser angegeben. Ich konnte also einfach in meinem Lieblings-Eisenwarenladen einen passenden Stiel in diesem Durchmesser kaufen. Den Stiel habe ich einfach eingesteckt, am Harkenschaft war eine Schraube, die ich einfach zudrehen konnte – und schon saß der Stiel fest im Gerät.

Besen einstielen

Beim Besen war es nicht ganz so einfach. Dieser hatte schlichtweg ein leeres Stielloch, ohne Gewinde, den herumliegenden Stiel mit Gewinde konnte ich also nicht verwenden. Ich habe also einen unten konisch zugespitzten Holzstiel gekauft und bin mit ihm und dem Besen so vorgegangen, wie der freundliche Mitarbeiter im Geschäft mir erklärt hat.

  1. Erst habe ich die Kante des Stieles bearbeitet, indem ich sie auf der Straße (grober Steinboden sollte es sein) auf den Belag gedrückt und dann gedreht habe, so habe ich die Kante ohne Schleifpapier oder Raspel schnell abgeschliffen.
  2. Dann habe ich die Tiefe des Stiellochs ausgemessen und habe am Stiel eine Markierung in dieser Höhe angezeichnet. Damit wusste ich, dass der Stiel richtig sitzt, wenn diese Marke an der Besenoberkante sitzt.
  3. Das Stielende habe ich nun nach oben umgedreht. Dann wurde der Besen mit sanftem Druck so weit aufgesetzt, dass der Stiel ein paar Millimeter im Stielloch verschwand.
  4. Anschließend sollte ich den Stiel in eine Hand nehmen, ihn etwas anheben und ihn durch Hand rutschen lassen, sodass er senkrecht auf einen harten Boden fällt. Das sollte ich einige Male machen, ggf. zwischendurch die Ausrichtung des Besens korrigieren. Dadurch solle sich der Besen mit seinem eigenen Gewicht auf den Stiel befördern.

Sobald er federnd hüpfe, so der Verkäufer, könne ich sicher sein, dass der Stiel sitzt. Dies habe ich so getan und es hat auch tadellos funktioniert. Toller Tipp! Als ich mich beim nächsten Besuch bei ihm bedankt habe, hat er etwas zerknirscht geguckt: “Ich habe leider vergessen, Ihnen zu sagen, dass Sie den Stiel vorher mit etwas Holzleim bestreichen können, dann hält er wie Bombe!”

Die ultimative Befestigung

Dieses Versäumnis hat mein Mann dann gerichtet: Er hat ein geniales Teil gefunden, das eigentlich dazu da ist, um auf einen Besen mit Vierlochhalterung geschraubt zu werden, damit er anschließend mit einem normalen Stiel benutzt werden kann. Dieses Teil hat er über den Stiel bis unten auf den Besen geschoben und links und rechts über die vorgesehenen Löcher mit den Besen verschraubt. Die Manschette um den Stiel hat er schlichtweg durchbohrt, dadurch geht jetzt eine Gewindestange mit Scheibe und Mutter an jedem Ende. Dieser Besen wird sich nie wieder von seinem Stiel trennen (auf jeden Fall nicht, wenn wir es nicht wollen).

Spatenstiel erneuern

Einen neuen Spatenstiel habe ich auch gleich gekauft und dabei Tipps erfragt, wie ich den alten Stiel aus dem Spaten bekomme. Quer durch den alten Stiel soll eine Niete gehen, deren Kopf ich abschleifen sollte (hat mein Mann gemacht, mit einer kräftigen Maschine, nachdem er den Spaten in seiner Werkbank eingespannt hat). Wenn der Kopf so weit abgeschliffen wäre, dass man den Nietebolzen sehen kann, könne man den Bolzen mit einem Schlagdorn zur anderen Seite herausschlagen. Hat auch mein Mann gemacht, und er hat auch gleich den abgebrochenen Holzrest entfernt – da der Spaten ja unten eingespannt war, ging das leichter. Beim Kauf hatte man mir noch den Tipp gegeben, im Zweifel den Spaten zu erwärmen, dann würde das restliche Holzstück austrocknen und sich herausziehen lassen.

  • Beim Einsetzen eines neuen Stiels ist zu beachten, dass sich dessen Holzmaserung von oben bis unten durchziehen sollte – sonst wird der neue Stiel leicht brechen!
  • Der neue Stiel wird möglichst gerade eingesetzt und muss leicht nach hinten zeigen.
  • Zum Einstielen wird der Spaten wieder in den Schraubstock eingespannt. Nun muss ganz vorsichtig gebohrt werden, vom Loch in der einen Seite zum Loch in der anderen Seite im Spatenheft. Der Bohrer sollte einen halben Zentimeter dünner sein als der Bolzen, der eingesetzt werden soll. (Anstatt eines Bolzens kann man auch einen dicken Nagel nehmen.)
  • Nagel oder Bolzen werden anschließend durch das Loch geschlagen, ein halber Zentimeter soll überstehen.
  • Dann wird das Metall dort, wo Ihr es abgeschnitten habt (am Überstand), auf einer eisernen Unterlage mit einem Hammer vernietet (breitgeschlagen). Die Oberfläche sollte möglichst glatt sein, sonst bleibt hier später alles Mögliche hängen.

Einstielen einer Axt

Nachdem wir Harke, Spaten und Besen gerichtet hatten, nahmen wir uns die kaputte Axt vor. Erst einmal nur theoretisch, denn es scheint nicht ganz einfach zu sein, den richtigen Axtstiel zu beschaffen: Er sollte aus abgelagertem oder kammergetrocknetem Holz bestehen, mit möglichst geraden und durchgehenden Holzfasern. Bei kurzen oder schräg verlaufenden Fasern soll der nächste Bruch vorprogrammiert sein. Esche, Hickory oder Weißeiche sind grundsätzlich als Holz für den Stiel geeignet, müssen aber im Zweifel noch getrocknet werden vor dem Einstielen.

Außerdem muss der Stiel nach bestimmten Regeln genau an das Loch im Kopf der Axt angepasst werden, und der alte Stiel muss natürlich entfernt werden. Erst dann kann der neue Stiel mit einem Hammer eingetrieben werden – am besten unter Verwendung einer geeigneten Presse. Als Ersatz für professionelle Pressen kann z. B. eine Hobelbank herhalten. Abschließend muss die Axt auch noch verkeilt werden, um ein Herausfallen des Kopfes zu verhindern. Dazu braucht man Holzkeile und/oder Metallkeile.

Mit diesem komplizierten Programm werden wir uns näher beschäftigen, wenn ich den richtigen Axtstiel gefunden habe, im Moment stehen keine Arbeiten an, bei denen wir eine Axt brauchen könnten.