Als ich neulich eine Freundin im Reitstall abgeholt habe, wurde ich Zeuge eines spannenden Schauspiels, der Inhaber des Reitstalles setzte nämlich gerade ein Wespennest um. Da ich mich immer schon gefragt hatte, was zu tun sein, wenn sich ein Wespennest einmal unmittelbar in Hausnähe ansiedelt, habe ich mir das Ganze genau angesehen.
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Wespennester entfernen bedeutet: umsetzen
Zuerst habe ich gelernt, dass ein Wespennest nicht einfach umgesetzt werden darf, weil Wespen geschützt sind, sondern nur wenn unmittelbare Gefahr für Menschen droht. Das hat mit der Inhaber sofort erzählt, als ich fragte, ob ich zusehen kann. Er hatte wohl Angst, es mit einer Naturschützerin zu tun zu haben. Beim Wespennest im Abstellraum des Reitstalles, wo dauernd Kinder unterwegs sind, ist natürlich unmittelbare Gefahr gegeben und das Umsetzen in Ordnung. Er hat sich einen Schutzanzug, einen Hut mit Netz und dicke Handschuhe angezogen (von einem Imker geborgt) und das Wespennest mit Wasser besprüht. Dann hat er ein feines Netz um das Nest gelegt und es in eine Kühltüte (hat ein wenig Polsterung) getan. Wir sind an das Ende der einen Weide gegangen, wo er vorher schon eine Höhle in einem alten Baum besichtigt hatte, und das Wespennest wurde dort hineingelegt. Wenn das ganz fein aufgesprühte Wasser getrocknet ist, können die Wespen wieder fliegen und sich in der neuen Umgebung umsehen.
Wespen anlocken vermeiden
Jetzt weiß ich, was zu tun ist, wenn sich bei uns im Garten einmal ein Wespennest zu sehr in Hausnähe ansiedelt (ganz hinten im Garten würde ich es einfach in Ruhe lassen). Wir haben sowieso ganz schön mit den Wespen zu tun. Es liegt wohl daran, dass bei uns einige Pflanzen wachsen, die sie lecker finden. Letztes Jahr haben wir das ganz gut in den Griff bekommen, indem wir süße Getränke im Garten mit runden Alu-Scheiben abgedeckt haben (vom Metallhandel Reste erfragt, hilft besser als Bierdeckel, die immer runterfliegen). Kuchen haben wir schnell gegessen und die Teller gleich abgeräumt. Auf eine Wespenfalle haben wir übrigens verzichtet, Lebewesen qualvoll ertrinken zu sehen, gehört nicht zu meinem Gartenvergnügen. Ich hatte aber von einem anderen Mittel gelesen: Ablenkungsfütterung mit ein paar reifen Weintrauben ein paar Meter vom Gartentisch weg. Klappte prima! Als letzten Trick haben wir weiße Garten-T-Shirts bereitliegen, auf die die Wespen weniger reagieren, die Schutzanzüge der Imker sind deshalb auch weiß. Alles zusammen hat dazu geführt, dass wir wenig von den Wespen belästigt wurden. Das werden wir dieses Jahr wieder so machen!