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Wollläuse bekämpfen – 10 natürliche Mittel für Pflanzen

Wollläuse bekämpfen – 10 natürliche Mittel für Pflanzen

Tante Anni hat viele Pflanzen, die sie fast so sehr liebt wie ihre Katze. Zwei dieser Pflanzen haben Besuch, Besuch von kleinen weißen Tierchen, den Tante Anni nicht auf Dauer dulden möchte. Ich habe mich erkundigt, wer sich hier angesiedelt hat und was zu tun ist:

Tipps und Mittel gegen Wollläuse

1. Es handelt sich bei den Mini-Wollknäulen um Wollläuse, auch als Schmierlaus (Pseudococcidae) bekannt. Die kleinen Tierchen entstammen der Familie der Schildläuse (Coccoidea) und heißen so, weil viele der etwa 1000 Arten durch ihre wollige und beim Anfassen schmierende Behaarung auffallen. Bei uns treiben vor allem Zitrusschmierläuse ihr Unwesen, in letzter Zeit wird auch die Langschwänzige Schmierlaus immer öfter beobachtet.

2. Gefährdet sind besonders krautige Pflanzen, zu denen viele unserer Zimmerpflanzen gehören: Kolbenfaden (Agleonema) und Birkenfeige (Ficus benjaminii), Pfeilblätter (Alokasien) und Korbmarante zum Beispiel, auch dickblättrige Arten wie Clivien und Kakteen schmecken den Wollläusen. Der Befall ist meist leicht zu erkennen, die Wollläuse bilden einen weißen, flaumigen Belag an der Blattunterseite und vielleicht auch den Blattachsen. Die Pflanzen werden klebrig, neue Triebe werden gerne besiedelt, der Belag vergrößert sich rasch.

3. Ihr solltet die befallene Pflanze sofort isolieren, damit die Tierchen nicht weiterwandern können.

Absammeln der Läuse

4. Wenn Ihr den Befall schnell bemerkt habt, könnt Ihr versuchen, die Wollläuse schlichtweg abzusammeln. Das geht am besten mit einem Wattestäbchen, das in hochprozentigen Alkohol getaucht wurde, der die schützende Wachsschicht der Wolllaushaut auflöst. Es darf gerne der Whisky aus der Hausbar sein, Hauptsache genug Umdrehungen. Dann braucht Ihr noch eine Menge Geduld, für die Pflanzen ist diese Methode aber die angenehmste Bekämpfung. Das Absammeln wird leider in den wenigsten Fällen sofort die endgültige Ausrottung bewirken, aber mehrfache Wiederholung kann die Wollläuse beseitigen.

5. Es gibt Schmierläuse, die an die Wurzeln der Pflanzen gehen, und Schmierläuse, die die Blätter mögen. Auf jeden Fall ist es keine schlechte Idee, die Pflanzen “nackt zu machen”, denn auch die Blattfresser legen Eier in die Erde. Also wird alle Erde von den Wurzeln gespült und entsorgt, die Pflanze bekommt neue Erde in einem neuen Topf.

Gegenmittel einsetzen

6. Zimmerpflanzen, vor allem in der Ruhephase, können mit einer Lösung verschiedener Öle besprüht werden. Geeignet sind Paraffinöl, Nienbaumöl oder Rüböl, in die Mischung kommt auch ein bisschen Seife oder Spülmittel. Dadurch vermischen sich Wasser und Öl gut, außerdem werden die Wasser abweisenden Wachspanzer der Pflanzen angelöst. Etwa 10 Gramm Öl pro Liter Wasser sollen ausreichen, es gibt auch fertige Lösungen im Gartenfachgeschäft. Leider vertragen nicht alle Pflanzen das Einsprühen mit Öl, Orchideen z. B. sollen hier schnell unwirsch reagieren.

7. Auch Ammoniaklösungen und Brennspiritus sollen helfen, beide durchdringen die Haut der Wollläuse und töten sie schnell ab. Auch diese Mittel sind nicht für sehr zarte Pflanzen geeignet, am besten nehmt Ihr zuerst an einem einzelnen Blatt einen Test vor, in der Zwischenzeit hilft dann absammeln. Kakteen in der Ruhepause sollen diese Behandlung aber sehr gut vertragen.

8. Die nächste Unterstützung bringen Fressfeinde, Marienkäfer, Schlupfwespen und Florfliegen mögen Schmierläuse zum Fressen gern. Es gibt eine Marienkäferart aus Australien mit besonders großem Appetit, dieser Cryptolaemus montrouzieri wird auch in Deutschland gezüchtet und verkauft, z. B. von der prime factory GmbH & Co. KG, www.schneckenprofi.de, oder von der Wabshop24 GmbH, www.wabshop24.de.

Beobachten und Vorbeugen

9. Während der Bekämpfung solltet Ihr auch gleich die Haltung der befallenen Pflanzen überprüfen, weil Wollläuse mit Vorliebe geschwächte Pflanzen befallen. Wenn Ihr für Eure Pflanzen noch bessere Bedingungen in Bezug auf Nährstoffversorgung, Wasser, Licht und vielleicht Überwinterungstemperatur schaffen könnt, unterstützt Ihr die Pflanze nicht nur beim Kampf gegen die Schädlinge, sondern beugt auch dem nächsten Schädlingsbefall vor.

10. Anschließend müsst Ihr ständig nachsehen, ob wieder Tierchen zu sehen sind, und zwar über eine lange Zeit. Denn es kann immer passieren, dass Einzeltiere nach einer langen Ruhephase frisch erholt aus der Erde steigen und sich rasant vermehren.

Unser Fazit

Wir haben gemeinsam abgesammelt und umgetopft. Da Anni nicht sehr geduldig ist und ich im Arbeitszimmer (normalerweise pflanzenlos) eine geeignete Quarantänestation für die beiden Kranken habe, habe ich sie einfach mitgenommen. Wahrscheinlich werde ich in nächster Zeit einige meditative Arbeitspausen mit einem Wattestäbchen in der Hand verbringen. Wenn das nichts hilft, werden Marienkäfer bestellt.