1. Startseite
  2. »
  3. Heimwerker
  4. »
  5. Schweißbahn verlegen & kleben – Schritt für Schritt-Anleitung

Schweißbahn verlegen & kleben – Schritt für Schritt-Anleitung

Schweißbahn verlegen & kleben – Schritt für Schritt-Anleitung

Die Schweißbahn bringt eine haltbare Abdichtung, und zwar eine, die wirklich jeder selber machen kann. So, wie wir es gerade mit unserem Garagendach gemacht haben. Mein Mann hat die Arbeit übernommen und ich habe zu seiner Unterhaltung daneben (unten) gestanden. Dabei konnte ich mir gleich die Arbeitsschritte notieren:

Schweißbahn mit Bitumenbeschichtung

Wenn verschweißt werden soll, müsst Ihr Euch eine Bitumenschweißbahn besorgen. Das ist eine Matte aus Glasvlies oder Kunststoffvlies, die mit Bitumen beschichtet ist. Bitumen wird flüssig, wenn es erwärmt wird, deshalb könnt Ihr die einzelnen Bahnen durch Erhitzen so verbinden, dass sie zu einer einzigen Fläche verschmelzen. Diese ist dann sehr dicht, sobald das Bitumen wieder abgekühlt ist. Weder Wasser noch die meisten Säuren oder Basen können das Material beeindrucken.

  1. Wenn Ihr die Schweißbahn schon einige Zeit vor der Verarbeitung kauft, müsst Ihr sie unbedingt stehend aufbewahren, sonst soll es später Schwierigkeiten beim Abrollen geben.
  2. Für die Verarbeitung braucht Ihr einen Brenner. Das ist ein Stab, der an eine Gasflasche angeschlossen wird. Am vorderen Ende wird eine Flamme entzündet und gespeist. Deshalb wird der Brenner auch Flämmgerät genannt. Wenn es nur um eine einmalige Verlegung geht, könnt Ihr diese Geräte für meist einstellige Eurosummen in fast jedem Baumarkt mieten; die Gasflasche gibt es hier auch gleich. Sie wird meist mietfrei dazugegeben. Nur eine Kaution muss geleistet werden und die Gasfüllung kostet natürlich etwas.
  3. Nun rollt Ihr die Schweißbahn auf der trockenen und sauberen Fläche aus, und zwar so, dass jede Bahn mit der anderen um einige Zentimeter überlappt. Die Überlappung muss in Wasserablaufrichtung oben liegen. Ihr müsst für die Arbeit natürlich trockenes Wetter wählen, und kälter als 5 Grad darf es auch nicht sein.

Verlegung mit Hilfe eines Brenners

  1. Jetzt erhitzt Ihr die Überlappung mit dem Brenner, bis das Bitumen flüssig wird. Das passiert, wenn es etwa 100 Grad heiß geworden ist. Ihr müsst genau darauf achten, dass das Bitumen wirklich überall schmilzt – wo es nicht schmilzt, habt Ihr später eine Lücke in der Abdichtung. Diese dann aufzuspüren und nachzuschweißen (wenn vielleicht schon Feuchtigkeit eingedrungen ist), ist mühsam und ärgerlich.
  2. Für das Gefühl und die Sicherheit bei der Arbeit: Bei circa 100 Grad wird das Bitumen flüssig. Wenn Ihr es so weit erhitzen würdet, dass es eine Temperatur von über 230 Grad erreicht, würde es anfangen zu brennen. Direkt auf der Überlappung würdet Ihr das also kaum schaffen, dann wäre die ganze Überlappung wohl schon weggeflossen. Ihr müsst aber höllisch aufpassen, dass Ihr den Brenner nicht irgendwo anders schmurgeln lasst, während Ihr gerade über den nächsten Arbeitsschritt nachdenkt. Die Flamme ist ja sehr heiß, Ihr könntet also schnell einen Brand entfachen, wenn Ihr mit der Brennerspitze nicht vorsichtig umgeht.
  3. Kitzlig sind alle Stellen, wo Spannungen entstehen können. Also Ecken zum Beispiel, hier müsst Ihr genau darauf achten, dass genug Überlappung entsteht. Meist wird hier eine extra Bahn aufgesetzt, es gibt sogar spezielle Ecken zum Einkleben zu kaufen, die auch bei ansonsten verschweißten Bahnen eingesetzt werden können.
  4. Es gibt inzwischen auch Bitumen, das komplett geklebt werden kann. Das geht zwar leichter, aber hier kommt es natürlich besonders auf den Untergrund an. Ist er geeignet für eine Verklebung? Gelingt es Euch, ihn so sauber zu bekommen, dass die Verklebung auch wirklich hält?

Gründliches Arbeiten gefragt

Mein Mann ist sich sicher, dass er alles dicht bekommen hat: Wir hatten einen sonnigen Novembertag erwischt, sodass er sich richtig Zeit lassen konnte mit der Arbeit. Mit der richtigen Ruhe und Geduld gelingt es, die Überlappungen gründlich zu treffen. Und so sollte jetzt alles Regen- und Schmelzwasser seinen Weg in die Dachentwässerung finden.