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Rasen aerifizieren – mit dem richtigen Gerät!

Rasen aerifizieren – mit dem richtigen Gerät!

Aerifizieren klingt schlimmer als es ist: Hinter dem Wort verbirgt sich der griechische Ausdruck für Luft, „aer-“. Es geht also um nichts anderes als Belüftung. Eine Rasenfläche droht zu ersticken, wenn sich die Gräser stark ineinander verfilzen und Moos und Klee überhandnehmen. Verfilztes Gras behindert sich selbst im Wachstum, wird anfällig für Krankheiten und wird auf Dauer von Unkräutern verdrängt.

Der Unterschied zum Rasenmäher

Zu einem Verkümmern des Rasens kann es aber auch infolge widriger Bodenverhältnisse kommen, zum Beispiel bei Übersäuerung oder anhaltender Staunässe. Unter solchen Bedingungen nimmt das Wachstum des Rasens ab und er wird von Unkraut verdrängt. Mit häufigem Mähen kann man in solchen Fällen nichts ausrichten. Dazu gibt es spezielle Aerifizierer: Im Unterschied zum herkömmlichen Benzinrasenmäher führen diese Geräte keine Messer über die Rasenoberfläche, sondern viele kleine Klingen in die obere Rasenschicht hinein. Diese sind wenige Zentimeter über dem Boden an einer rotierenden Welle angebracht. Ihr Antrieb erfolgt mechanisch oder durch die Vorwärtsdrehung, die beim Anschieben der Geräte entsteht.

Der Unterschied zum Vertikutierer

Vom Prinzip her unterscheiden sich Aerifizierer damit nicht von Vertikutierern, die ebenfalls zur Belüftung des Rasens eingesetzt werden. Allerdings schneiden diese nur geringfügig tief in die Rasenoberfläche ein; gerade so, dass die verfilzen Gräser losgerissen und der Bewuchs leicht ausgedünnt wird. Beim Aerifizieren wird der Rasenuntergrund allerdings mit bearbeitet:

  • Von Hand geschobene Geräte tragen Klingen, die bis zu 10 cm ins Erdreich ausgreifen.
  • Automatische Aerifizierer haben 25 bis 40 cm lange Klingen. Diese schlitzen oder pfropfen den Boden punktuell auf.

Der Zweck des Aerifizierens

Während das Vertikutieren dazu beiträgt, dass die einzelnen Gräser wieder mehr Sonnenlicht, Feuchtigkeit und Nährstoffe erhalten, führt das Aerifizieren dazu, dass der Bodenzustand verbessert werden kann. Denn die aufgerissenen Schlitze oder Pfropfen werden nicht unbehandelt gelassen, sondern bieten Hohlräume, in die anschließend spezielle Gemische eingefüllt werden. Dabei kann es sich zum Beispiel um Sand-Dünger-Mischungen oder Humus-Sand-Mischungen handeln. Sie sollen dem Rasen bessere Wachstumsbedingungen bieten.

Was es kostet und wie man es billiger haben kann

Aerifizierer wurden bislang hauptsächlich für die gewerbliche Rasenpflege produziert. Mittlerweile gibt es aber auch Geräte für den heimischen Garten. Ihr könnt sie von Baumärkten oder Fachhändlern tageweise ausleihen:

  • Die Gebühren belaufen sich auf 40 bis 70 Euro für manuelle Aerifizierer …
  • und auf 70 bis 100 Euro für benzinbetriebene Geräte.

Die feste Anschaffung ist nach wie vor zu teuer, als dass sie sich lohnt. Eine Aerifizierung ist schließlich nur selten erforderlich. Je nach Bodenzustand ein bis zwei Mal pro Jahr. Einige Hobbygärtner sparen sich das Geld, indem sie Nagelbretter-Schuhe verwenden. Diese selbst gebauten Gartengeräte können allerdings nur ansatzweise den Effekt eines richtigen Aerifizierers erzielen. Zum Einbringen von Dünger, Sand und Kalk reichen die kleinen Löcher, die sie hinterlassen, alle Mal aus – man sollte das Belüften dann aber regelmäßig durchführen.