1. Startseite
  2. »
  3. Garten
  4. »
  5. Holzmiete bauen – Richtig stapeln in 5 Schritten

Holzmiete bauen – Richtig stapeln in 5 Schritten

Holzmiete bauen – Richtig stapeln in 5 Schritten

Der Herbst geht zu Ende und so langsam sind alle Baum- und Pflanzenschnittarbeiten im Garten abgeschlossen. Die Grünabfälle können kompostiert, verbrannt oder entsorgt werden. Stärkere Äste und das Holz gekürzter oder gefällter Bäume dienen als Brennmaterial. Kaum jemand, der heutzutage keine Verwendung dafür findet: Seien es der Kamin, der Feuerkorb oder tatsächlich der klassische Holzofen zum Heizen, mit dem man Gas oder Erdöl sparen kann.

Vorbild aus der Nachbarschaft

Auf meinem Grundstück fällt zurzeit zwar noch wenig Holz an, da die Obst- und Nadelbäume alle noch ziemlich jung sind, aber in der Nachbarschaft gibt es zwei, drei Brennholzunterstände, die beständig wachsen. Jürgen von Gegenüber hat seine Lagerkapazitäten in dieser Saison erweitert, indem er eine Holzmiete gebaut hat. Diese mannshohen Rundstapel haben mich schon als Kind beeindruckt. Jahrzehntelang waren sie kaum irgendwo zu sehen und nun fangen viele Leute wieder an, sich so große Mengen Holz zuzulegen.

Dimensionen einer Holzmiete

Eine richtige Holzmiete besteht aus 5 bis 7 Raummetern (rm) gespaltenem Holz bzw. Holzscheiten, hat einen Durchmesser von 2,20 m bis 2,70 m und eine Höhe von etwa 2 m. Dabei treffen sich die oberen Stapel ab etwa 1,70 m in einem spitzen First. Bekommt man auf Anhieb nicht so viel Holz zusammen, kann man zunächst auf halbe Höhe stapeln und die Miete im darauf folgenden Jahr abschließen. Insgesamt sollte das Holz zwei bis drei Jahre abgelagert sein, ehe es verbrannt wird.

Bau einer Holzmiete

Wie wird eine Holzmiete fachgerecht aufgestapelt? – Jürgen hat es mir vorgemacht. Man kann die Vorgehensweise in 5 Schritten zusammenfassen:

  1. Zuerst wird eine wasserdichte Unterlage verlegt, die verhindert, dass vom Erdboden her Nässe ins Holz zieht. Es eignet sich zum Beispiel eine Kunststoffplane. Die Unterlage benötigt eine ebene Grundfläche, also müsst Ihr eventuell noch einmal mit dem Spaten ran. Liegt die Folie aus, solltet Ihr sie abstandsweise (ca. alle 20 cm) mit kleinen Löchern versehen. Sie verhindern Staunässe.
  2. Die erste Schicht Holz sollte in einem regelmäßigen Kreis verlegt werden, der die Unterlage nicht verlässt. Wenn Ihr nicht zurechtkommt, könnte es helfen, einen Kreis vom Mittelpunkt der Unterlage aus vorzuzeichnen. Nagel, Faden und Stift in die Hand und los geht`s! Auf jeden Fall sollte die erste Schicht schön eng und gleichmäßig aussehen.
  3. Auf die erste Schicht noch drei, vier weitere mit ähnlicher Sorgfalt auflegen. Dann schon beginnen, dahinter einen zweiten Kreis zu legen. Wächst der äußere immer höher, sollte der innere immer schrittweise nachziehen. Hinter dem zweiten Kreis, in der Mitte der Holzmiete, kommt es nicht mehr so auf Genauigkeit an. Dort können grobere Scheite ruhig zügig „einsortiert“ werden.
  4. Habt Ihr eine schöne Außenwand errichtet, kann auf 1 m Höhe zur Stabilisierung ein Querring gelegt werden. Es ist auch möglich, vier oder fünf lange Holzpfosten aufzustellen, die den äußeren Stapelkreis in gleichmäßige Abschnitte aufteilen. Dies bringt bei groben Scheiten Stabilität und hilft, oben eine gleichmäßige Abdeckung aufzulegen.
  5. Den idealen Abschluss bildet eine zur Mitte hin spitz zulaufende Abdeckung mit längeren Scheiten, die reihenweise mit der Rindenseite nach oben liegen und sich abwechselnd überdecken. So ergibt sich ein akzeptabler Regenschutz für die unteren Schichten.

Harter Winter kann kommen

Jürgen wartet nun auf einen harten Winter, um seine Reserven im Brennholzunterstand zu dezimieren. Im nächsten Jahr möchte er noch einen alten Kirschbaum fällen, der eine Menge Nachschub bringen wird.